Vortrag:

Entwicklung von öffentlichen Räumen in Breisach – Anpassung an den Klimawandel

Am 18. Oktober 2019 referierte in Breisach der Dipl.-Ing. Udo W. Häberlin, zuständig für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Landschaft und öffentlicher Raum in Wien. Zu seinen Schwerpunkten zählen Stadtforschung, Raumanalyse, urbane Stadt und soziale Prozesse. In einem Grundsatzreferat hat Herr Häberlin erläutert, wie die moderne Stadtentwicklung auf die Klimakrise antwortet und die Widerstandskraft der Stadt erhöht werden kann.

Der Referent Udo Häberlin hielt einen Grundsatzvortrag zur Stadtplanung der Zukunft. Er ging dabei speziell auf eine mögliche Grünentwicklung in Breisach ein. Im Rahmen der Veranstaltung wurden viele Fotografien ausgestellt, wie Breisach im Zeichen der Klimakrise zukunftsfähig gestaltet werden könnte.

Entwicklung von öffentlichen Räumen in Breisach – Anpassung an den Klimawandel
Plakat

Eine Anpassung an den Klimawandel ist auch für Breisach notwendig! Verantwortungsvolle Wohnungspolitik sorgt für ein gutes Wohnklima durch kluge Materialauswahl beim Bauen und Modernisieren.

Stadtentwicklung mit Grün,- Wasser- und Fassadenflächen, Dachbegrünungen, Frischluftschneisen, Entsiegelung von Straßen, Wegen und Flächen.

Autos beanspruchen auch in Breisach den meisten Straßenraum. Sie weisen Fußgänger*innen, Radfahrer*innen eine Nebenrolle zu. Lärmbelästigung und Verschlechterung der Luftqualität durch Motorrad- und Automotoren sind ein Gesundheitsrisiko. Das Stadtbild ist noch geprägt durch den ruhenden und fließenden Verkehr. Das muss sich zugunsten der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in einem zukünftigen Breisach ändern.

Mit zahlreichen Fotografien (Beispiele unten) wurde gezeigt, wie Breisach mit mehr Grün ausgestattet und wie eine Verkehrsberuhigung aussehen könnte. Es wird Lust gemacht die Lebensqualität und Attraktivität in der Europastadt Breisach zu erhöhen. Die Vorschläge reichen vom Bahnhofsgelände bis zum Münsterberg. Die Beispiele haben nicht den Anspruch der Vollständigkeit.


Presseartikel:

Grüne Stadt statt Hitzefallen (26.10.2019, Badische Zeitung)
https://www.badische-zeitung.de/gruene-staedte-statt-hitzefallen–178736960.html (Link extern)


Fotogalerie zum Vortrag:

Unsere Broschüre zum Vortrag (24 Seiten):
Verantwortungsvolle Stadtplanung und Wohnungspolitik – Herausforderung im Zeichen des Klimawandels. Beispiele zeigen wie Breisach zukunftsfähig gestaltet werden kann. PDF-Quelle: Initiative Zukunftsfähiges Breisach. ⇒Download (PDF) Broschüre Stadtentwicklung Breisach (Link extern)

Broschüre (Titelseite)

Vorwort in der Broschüre:

Liebe Breisacherinnen, Liebe Breisacher,
(Stand: 2019) Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war kein Jahr so heiß wie 2018. Global waren es die letzten fünf Jahre. Es ist leider anzunehmen, dass sich dieser Trend mit noch höheren Temperaturen fortsetzt. Nicht nur die Land- und Forstwirtschaft, sondern auch die Städte müssen sich dieser Realität stellen.
Wir müssen verhindern, dass unsere Städte zu Hitzefallen werden. Schon heute werden in Städten im Sommer höhere Temperaturen gemessen, als im Umland. Davon sind wir im Oberrheingraben besonders betroffen.

In den HEUTE Nachrichten vom 25.07.2019: „Wenn man (aber) den regionalen Klimamodellen Glauben schenkt, dann können beispielsweise im Oberrheingraben zur Mitte des Jahrhunderts auch Temperaturen bis zu 44, 45 oder 46 kommen (…). In den Städten, insbesondere in denen mit dichter Bebauung, wenig Grün und wenig Frischluftschneisen, gibt es den sogenannten Wärmeeffekt. Dort sei damit zu rechnen, dass es nochmal 4 Grad wärmer sein kann als im Umland”. Vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden und Schwangere haben ein Problem, aber es geht uns alle an.
Verantwortungsvolle Stadtplanung und Wohnungspolitik müssen die Folgen des Klimawandels mitdenken. So sorgen zum Beispiel durch klugen Städtebau, Materialauswahl beim Bauen und Modernisieren, durch ausreichende Grün- und Wasserflächen, Frischluftschneisen, grüne Fassaden- und Dachbegrünung für ein gutes Wohnklima. Bäume in der Stadt begrenzen die Aufheizung, erzeugen Sauerstoff, binden Kohlendioxid und Luftverunreinigungen, steigern die Luftfeuchtigkeit, reduzieren die Lärmbelästigung, halten das Regenwasser, erhöhen die Biodiversität, verbessern den Lebensraum und sorgen für ausreichende Beschattung.
Kluge kommunale Grünordnungsplanungen setzten auf eine „doppelte Innenentwicklung“. Neben einer baulichen Verdichtung muss auch eine Aufwertung von Grünstrukturen erfolgen. Entsiegelungs- und Bepflanzungsmaßnahmen leisten hier wertvolle Beiträge.

In dieser Broschüre werden Vorschläge vorgestellt, Flächen zu entsiegeln und mit mehr Grün und Wasser auszustatten somit wird auch eine Verkehrsberuhigung erreicht. Allein die Realisierung dieser Maßnahmen würde nicht nur eine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten, sondern auch die Attraktivität der Stadt erhöhen. Das sind selbstverständlich nur Beispiele, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit haben.

Beispiel:

Der Vorschlag der Breisacher Architekten einer Fuß- und Fahrradbrücke über den Rhein zu schlagen reduziert den Autoverkehr. Die Anbindung an das neue Kulturzentrum führt außerdem zu intensivem grenznahen D-F Austausch. Autos beanspruchen auch in Breisach den meisten Straßenraum. Sie weisen Fußgänger*innen, Radfahrer*innen eine Nebenrolle zu. Lärmbelästigung und Verschlechterung der Luftqualität durch Motorrad- und Automotoren sind ein Gesundheitsrisiko. Das Stadtbild ist noch geprägt durch den ruhenden und fließenden Verkehr. Das muss sich zugunsten der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in einem zukünftigen Breisach ändern. Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen haben Anspruch auf gleichberechtigten Anteil des öffentlichen Raums. Ein effektiver preiswerter oder gar kostenloser Personennahverkehr ist Voraussetzung diese Ziele zur erreichen.

Fazit:
Wir stellen eine Fußgängerzone zur Diskussion, die vom Neutorplatz bis zum Ende des Marktplatzes unter Einschluss der Rheinstraße und des Gutgesellentorplatzes reicht.
In einem städtebaulichen Wettbewerb müssen Parkplatzstandorte nach Art und Größe geprüft und festgelegt werden. Diese Parkplätze garantieren dann einen bequemen Zugang zur Innenstadt (Beispiel Staufen Schladerer Platz, Bahnhofsplatz etc.).
Die Umstellung von Breisach in eine grüne Zukunft im Zeichen des Klimawandels ist ein jahrelanger Prozess und muss sofort begonnen werden.

Plädoyer:
Wir appellieren an die Entscheidungsträger*innen und an uns alle, die notwendigen Weichen für ein zukunftsfähiges Breisach zu stellen. Fangen wir also damit an. Die Realität erfordert eindeutige mutige Entscheidungen.

(Textquelle: Broschüre IZB, 2019)

 

Grüne Verschattungen Rheinstraße & Marktplatz
Ideen im Zeichen der Klimakrise, Bäume haben den größten Einfluß auf das urbane Mikroklima!

 

Vision für Breisach Neutorplatz

„Eine Vision ohne Aktion ist nur ein Traum.
Aktion ohne Vision ist nur ein Zeitvertreib.
Eine Vision mit Aktion kann die Welt verändern.“

(Zitat: Joel A.- Barker)

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