Grünanlage 2024

Schwammstadt-Projekt 2024 – 2. Entwurf (mit Kostenschätzung, nicht online)

„Mehr Grünflächen und mehr Wasser schützen nicht nur vor Hitze, sie steigern auch die Lebensqualität in den Kommunen“ sagt die Landesumweltministerien Thekla Walker.
Hitze ist ebenfalls auf dem Land ein Thema. Entsprechend sollten auch kleine Kommunen die örtlichen Gegebenheiten detailliert prüfen. Beispiele sind der Oberrheingraben oder das Neckartal, die allein aufgrund ihrer Lage besonders von Hitze betroffen sind. Quelle: ⇒Sozialministerium BaWü

 

Dies ist unser IZB-Vorschlag (ausgerabeiteter Entwurf) für eine derzeit versiegelte Fläche in Breisach, die nach dem Schwammstadt-Prinzip viel besser gestaltet werden könnte. Ganz im Sinne von: Klimaanpassung, Lebensqualität, Biodiversität, innerstädtisches Grün, Gesundheit – ein sozial-ökologisches Projekt mitten in Breisach:

 

Brief an die Stadverwaltung zum Projekt „Grüne Oase statt Betonwüste“
 

 

Weiterer Brief an die Stadt via eMail vom 5. Februar 2024:

Förderprogramm: „Natürlicher Klimaschutz für Kommunen“ (NKK) vom BMUV
Grüne Oase statt Betonwüste

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rein,
sehr geehrter Herr Müller,
sehr geehrte Frau Nießen,

Am 20. Januar 2024 haben wir ihnen das Konzept „Grüne Oase statt Betonwüste“ mit detaillierter Kostenschätzung zugeschickt.

Das BMUV mit KfW hat nun ein Förderprogramm aufgelegt mit bis zu 90% Fördermöglichkeit: 

Website:
https://www.kompetenzzentrum-nk.de/meldungen/bmuv-und-kfw-unterstuetzen-kommunen.

Gefördert werden neben der Pflanzung von Bäumen, dem Anlegen von kleinen Grünanlagen, Naturerfahrungsräumen und urbanen Wäldern auch die Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement und die Renaturierung innerörtlicher Kleingewässer. Auch Entsiegelungsmaßnahmen.

Die Zuschüsse betragen regulär 80% und werden im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ des Bundes bereitgestellt. Für finanzschwache Kommunen bis 90%.
Förderfähig sind auch zusätzlich entstehende, projektbezogene Personalkosten und Dienstleistungen Dritter, z.B. für die Pflege.

Die Antragsstellung für dieses Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ ist ab dem 1. Februar 2024 bei der KfW möglich.
 
Wir möchten sie sehr bitten, diese Möglichkeit zu nutzen und einen Förderantrag  (PDF, 490 KB, barrierefrei) direkt bei der KfW zu stellen:

am einfachsten geht es per E-Mail: Senden Sie den Antrag an kommune@kfw.de.
Alternativ können Sie den Antrag an folgende Anschrift senden:

KfW Niederlassung Berlin
10865 Berlin

(Antrag und Infoflyer/Merkbkatt in dieser Mail-Anlage)

Weiter bitten wir Sie, einen Förderungsantrag zur Erstellung eines Planes „Schwammstadt“ für Breisach zu beantragen. Beratungen werden ebenfalls gefördert.

Wir haben bereits vor längerer Zeit mit einschlägigen Beratungsfirmen Kontakt aufgenommen.

Freundlichst
IZB


Die Briefe gingen auch an die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat.
Bisherige Reaktionen seitens Stadtverwaltung und Räte: NULL (Stand 14. Februar 2024)

UPDATE 1. MÄRZ 2024
Per Antrag empfiehlt die Breisacher Stadtverwaltung den Gemeinderäten das IZB-Projekt „Grüne Oase statt Schwammstadt“ abzulehnen:

Breisach lehnt Schwammstadt-Projekt zwischen Kindergarten und Seniorenheim ab!
Das Abstimmungsergebnis war knapp: Es kristallisierten sich zwei Lager heraus, aus SPD, ULB/TSP und Grünen auf der einen Seite und auf der anderen Seite CDU, FDP, AfD und BLB. Letztlich stimmte das Gremium mit 15 Stimmen für den Vorschlag der Verwaltung. Die 13 Räte von SPD, ULB/TSP und Grünen votierten dagegen. (Zitiert aus BZ vom 29. Februar 2024) ⇒BZ-Artikel

Die Unterlagen aus der Gemeinderatssitzung vom 28.2.24 kann man ⇒hier im Ratsinfomanagement online abrufen

 

IZB-Stellungnahme zu obigem BZ-Artikel:

Eine Chance für mehr urbanes Grün & Blau wurde vertan!

Der Gemeinderat hat am 27.02. gegen eine Entsiegelung der Freifläche zwischen Seniorenpflegeheim und Deutsch-Französischem Kindergarten St. Joseph mit einer Parkanlage nebst See gestimmt. Stattdessen wurde entschieden, das Gelände mit Blick auf eine zukünftige, optionale Bebauung freizuhalten und auch auf die Abschaffung des Parkplatzes zunächst nicht zu verzichten, bis die spätere Nutzung dauerhaft geklärt ist.

Die Entscheidung gegen eine Entsiegelung der Freifläche wurde seitens der Stadt u.a. damit begründet, dass die vorhandenen Stellplätze zur höheren Verkehrssicherheit zu Stoßzeiten des Kindergartens beitragen. Außerdem könne man die Fläche künftig für „Erweiterung von Pflegeplätzen, spezielle Formen des Seniorenwohnens, Erweiterung von Tagespflegeplätzen o.ä.“ vorhalten. Zudem habe der naheliegende städtische Friedhof bereits eine stadtklimatische Positivwirkung, meint die Stadtverwaltung.

Wir als IZB sind enttäuscht, dass mit diesem Gemeinderatsbeschluss das sozial-ökologische Schwammstadt-Projekt „Grüne Oase statt Betonwüste“ auf der genannten Freifläche abgelehnt wurde. In unseren Recherchen haben wir bisher von keiner Seite erfahren, dass konkrete Erweiterungspläne vorliegen. Für uns scheint der Beschluss daher allein dadurch motiviert zu sein, ein ungeliebtes Thema abzuräumen. Wir bedauern, dass sich die Stadt einer öffentlichen Diskussion um die Nutzung dieser Freifläche mit diesem Gemeinderatsbeschluss entzogen hat.

Wir als IZB wundern uns auch, dass sich die Mehrheit des Gemeinderates als einzige Form der Sozialnutzung offensichtlich nur eine Bebauung und Parkplätze vorstellen kann. In unserer Ideenskizze zum Projekt sind wir ausführlich auf das Potenzial einer generationenübergreifenden Begegnung und der aktiven Nutzung durch Anwohner, Seniorenheim und Kindergarten eingegangen. Bei geeigneter Planung könnte die Grünfläche ein aktiv genutzter Raum der Begegnung werden. Gleichzeitig kann eine Investition in Klimaanpassung die Artenvielfalt und die künftige Verfügbarkeit von Wasser verbessern sowie zur Gesundheit der Menschen beitragen.

Wir halten es nicht für zielführend, einen bereits vorhandenen Grünraum (der städtische Friedhof) gegen einem anderen Grünraum aufzurechnen. Stattdessen brauchen wir insgesamt mehr Grünflächen in der Stadt, um das lokale Klima positiv zu beeinflussen. Auch aus sozialer Sicht sendet der Verweis auf den städtischen Friedhof als vermeintlich ausreichende Grünfläche kein gutes Zeichen: Die IZB möchte nicht, dass den Bewohnern des Seniorenpflegeheim einzig der Gang zum Friedhof bleibt, wenn sie Erholung von der drückenden Sommerhitze suchen.

Wir sind der Meinung, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, eine innerstädtische, teilweise asphaltierte und sich aufheizende Freifläche als wilden Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Das letzte Jahr war das heißeste Jahr im Durchschnitt, der Januar 2024 war der wärmste erste Monat eines Jahres seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In den Sommermonaten ist der Oberrhein eine der wärmsten Regionen Deutschlands. In Breisach registrierte die Wetterstation der Meteo-Gruppe noch nie so viele Sommertage in einem September. Der Monat war hier sogar wärmer als im Landesdurchschnitt. Die Organisation Loklim prognostiziert für Breisach eine deutliche Zunahme der Hitzetage. Hitzetage können lebensbedrohlich sein – besonders für alte Menschen. Um Stadtbewohner in Hitzezeiten zu schützen, brauchen wir in Breisach mehr grüne und schattige Plätze und Freiräume zum Verweilen. Mit der Reservierung der Fläche schränkt Breisach seine Optionen unnötig ein und es werden wertvolle Jahre für eine effektive Klimaanpassung in Breisach verschenkt.

Wir von der IZB werden uns weiter für die Entsiegelung von Flächen in der Stadt einsetzen.

Initiative Zukunftsfähiges Breisach
4. März 2024

Asphaltierte Fläche beim Seniorenheim, Foto IZB
Asphaltierte Fläche beim Seniorenheim, Foto IZB

 

Die IZB-Stellungnahme ist in der Badischen Zeitung veröffentlicht!
⇒Zur IZB-Stellungnahme, vom 9. März 2024